Jazra Khaleed: Requiem für Homs

Um das Jahr zu vervollständigen: Bereits im Mai ist das Langgedicht Requiem für Homs des griechischen Dichters Jazra Khaleed erschienen. In acht Gesängen beschreibt er den syrischen Bürgerkrieg, die Kriegsverbrechen und Gräuel (in teils drastischen Bildern), die zur Zerstörung der Stadt Homs führten. Sein Mitgefühl ist auf Seiten der Bewohner:innen der Stadt, in deren Namen er Anklage gegen die kriegstreibenden Parteien führt, aber auch das Versagen der internationalen Staatengemeinschaft benennt: „Oh Menschheit, betrachte diese Stadt!“. Es ist ein eindringliches Antikriegs-Gedicht, das nun in der Übersetzung von Wassiliki Knithaki und Herrn K. auf Deutsch vorliegt und in der parasitenpresse erschienen ist. Die Übersetzung wurde durch das Extensiv-initiativ-Programm des Deutschen Übersetzerfonds gefördert.

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Die gestauten Flüsse, vertont

Teil 2 des ConGenial-Projekts der GWK (Münster) und des Consol-Theaters (Gelsenkirchen), bei dem der Pianist Michael Gees zur Lesung von Adrian Kasnitz improvisiert. Lukas Zerbst hat das Ganze in Bildern eingefangen. Hier sind die Gedichte Die gestauten Flüsse, Schwimmen im Eis und Mispeln (aus den Gedichtbänden Glückliche Niederlagen und Kalendarium #6) im Youtube-Kanal zu sehen, wo man auch die weiteren Beiträge aller beteiligten Dichter:innen schauen kann.

Übersetzungen aus dem Griechischen

Für den Versopolis beim Hausacher LeseLenz sind neue Übersetzungen aus dem Griechischen entstanden. Es sind zehn Gedichte von Yorgos Alisanoglou, die Herr K. zusammen mit Wassiliki Knithaki übersetzt hat. Und in der ersten Nummer von Transletter, einer Zeitung zum Übersetzen von Ausreißer, Lichtungen und Perspektive ist das Gedicht Der Krieg kommt von Jazra Khaleed im Original und Übersetzung abgedruckt worden. Eine Übersetzung des Langgedichts Requiem für Homs von Khaleed ist in Arbeit.

VW Typ 2

Hier ein Blick in die Anthologie Warum, die immer einen Text und einen künstlerischen Beitrag zusammenführt und die vom Fröhlichen Wohnzimmer in Wien herausgegeben wurde. Darin ist das Gedicht VW Typ 2 von Herrn K. erschienen. Die Zeichnung zum Text stammt von Andrea Zámbori.

Kalendarium #5 als Literaturclip

Drei Gedichte aus Kalendarium #5 liest Herr K. in der Reihe Kölner Literaturclips. Aufgenommen wurde das Video auf dem Ottmar-Pohl-Platz in Köln-Kalk von Salman Abdo vom In-Haus e.V. und dem KLiteratur-Team. Das Kalendarium #6 geht gerade in den Druck und erscheint Ende Mai.

Poetry/Film – das Buch

In Zusammenarbeit mit der Kunsthochschule für Medien sind in den vergangenen Jahren mehrere Poetryfilme entstanden, die beim Zebra Poetry Film Festival und anderen europäischen Filmtagen gezeigt worden sind. Das von Andreas Altenhoff und Sonja Hofmann nun herausgegebene Buch poetry/film stellt die Filme und die Gedichte vor, auf denen die Filme basieren. Neben den Gedichten Haltestelle im März, Le pas du chat noir, Tunis und Kanadagänse ist dort auch der kleine Essay Staunen, Übersetzen, Übertreten von Herrn K. zu den Filmen [Le pas du chat noir] von Judith Röder, [Tunis] von Lia Sáile und hausen von Quimu Casalprim (nach dem Gedicht von Christoph Wenzel) nachzulesen. Auch die Gedichte der Kolleg*innen (Kathrin Bach, Dominik Dombrowski, Simone Scharbert und Bastian Schneider), die Herr K. den Studierenden der KHM (2018) vorstellte, sind hier enthalten. Das Buch ist jetzt im Lilienfeld Verlag erschienen.

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Eine eigene Sprache

„Der Band versammelt 13 Stimmen von teils hebräisch, teils deutsch dichtenden, größtenteils jüngeren Lyriker*innen, die hierzulande bis dato kaum wahrgenommen werden. Dankbar darf man dem Herausgeberduo dafür sein. Ihr Band macht ein wenig vertrauter mit noch wenig bekannten Stimmen und ermöglicht zudem eine Teilhabe an dem ‚Wunder, dass die jüdische und hebräische Kultur in Europa heute wieder pulsiert’“, schreibt Beate Tröger über die von Gundula Schiffer und Herr K. herausgegebene und übersetzte hebräische Anthologie Was es bedeuten soll in der aktuellen Ausgabe des Freitag.

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Was es bedeuten soll. Neue hebräische Dichtung in Deutschland

Dass die jüdische und hebräische Kultur heute in Deutschland und Europa wieder pulsiert, ist ein Wunder. Ein Wunder, um das man sich kümmern muss. Tatsächlich schließt sich heute der Kreis und die modernhebräische Literatur kehrt dorthin zurück, wo sie gegen Mitte des 19. Jahrhunderts begann. Vornehmlich in osteuropäischen Metropolen wie Kaunas, Warschau oder Odessa, aber auch im Westen, etwa in Paris und London wirkten damals die ersten modernhebräischen Schriftsteller, bevor sich diese Zentren mit der Staatsgründung nach Tel Aviv und Jerusalem verschoben. Aktuell liegt eines ihrer Hauptzentren wieder in Berlin; Hebräisch versteht sich hier als diasporische und kosmopolitische Sprache, eingewoben in ein transnationales, ja weltumspannendes literarisches Netz. Die hier versammelten Gedichte wurden allesamt in Deutschland verfasst und bisher nicht ins Deutsche übersetzt; bei den meisten handelt es sich auch im Original um bisher unveröffentlichte Texte.

Die von Gundula Schiffer und Adrian Kasnitz aus dem Hebräischen übersetzte und herausgegebene Anthologie versammelt Texte von Ronen Altman Kaydar, Yael Dean Ben-Ivri, Tomer Dotan-Dreyfus, Asaf Dvori, Yemima Hadad, Zahava Khalfa, Admiel Kosman, Maya Kuperman, Tali Okavi, Loulou Omer, Gundula Schiffer, Mati Shemoelof und Michal Zamir. Die Cover-Zeichnung stammt übrigens von der israelischen, in Köln lebenden Zeichnerin Noam Weiner.

Das Buch wird am 11. Februar 2020 im Literaturklub Köln und am 14. Februar in der Lettrétage Berlin vorgestellt.

Was es bedeuten soll. Neue hebräische Dichtung in Deutschland, herausgegeben und aus dem Hebräischen übersetzt von Gundula Schiffer und Adrian Kasnitz, 136 Seiten, Preis: 15,- € – und erscheint heute in der parasitenpresse.  

 

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Pierre Huyghe hired me

Pierre Huyghe hired me (to write this text) entstand als Schreibperformance während der Ausstellung von Pierre Huyghe im Museum Ludwig (2014). Herr K. beobachtete als von Pierre Huyghe inszenierter Schriftsteller die Ausstellungseröffnung und schrieb einen Text. Seite um Seite wurde der Text an dem Abend ausgedruckt und in die Ausstellung integriert. Jetzt liegt er in einer zweisprachigen Ausgabe (english/deutsch) in der parasitenpresse vor und erscheint als Sonderdruck zur Cologne Art Book Fair. Die Übertragung ins Englische besorgte Catherine Hales.

Adrian Kasnitz: Pierre Huyghe hired me (to write this text), english / deutsch, 40 pages / Seiten, Preis: 10,- € – ab sofort lieferbar / already available

Cover Kasnitz Pierre Huyghe

Contre le racisme

Das Gedicht Unterschied von Herr K. ist Teil der handgesetzten und traditionell gedruckten Flugschrift mit Texten gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit von Marco Kerler, die am 29. Juni und 10. Juli in Ulm vorgestellt wird (siehe Artikel in der Augsburger Allgemeinen/Neu-Ulmer-Zeitung).

Flug