Herr K. erhält eins der beiden Dieter-Wellershoff-Stipendien des Literaturhauses Köln für das Jahr 2020. Gefördert wird damit die Arbeit am dritten Roman mit dem Arbeitstitel Der Schatten. Die Jury begründete so ihre Entscheidung: „Als der Vater im Sterben liegt, wird der Erzähler mit einer Zeit und Welt konfrontiert, die er gründlich hinter sich gelassen zu haben wähnte: das mühevolle Aufwachsen auf einem abgelegenen Hof in Masuren, die ersten Schritte in ein anderes, eigenes Leben am Rand einer mittelgroßen Stadt in Nordrhein-Westfalen, die zunehmend konfliktbehaftete Beziehung zu seiner Familie. Adrian Kasnitz‘ Text erzählt von der Bedeutung der Herkunft, von Abschied und Aufbruch, Fremdsein und Identität – voll spannungsvoller Ruhe, sinnlicher Intensität und zarter Archaik.“
Kategorie: Roman
Bessermann in Rodenkirchen
Über die Lesung aus Bessermann in der Gesamtschule Rodenkirchen im Rahmen von Heimspiel berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger.
Portrait bei Ostragehege
Ein ausführliches Portrait über Herrn K., seine Arbeit als Schriftsteller und Verleger ist in der neusten Ausgabe der Dresdner Literaturzeitschrift Ostragehege (93/2019) enthalten. Der deutsch-polnische Schriftsteller Artur Becker stellt die parasitäre Nützlichkeit beider Funktionen vor. Da es ja noch eine Geschichte mit offenem Ausgang ist, bricht der Text mitten im Satz ab und lässt viel Weiß frei. Dort können Sie weiterschreiben.
Auf der Leipziger Buchmesse (2018)
Herr K. ist auf der Leipziger Buchmesse mit dem Roman Bessermann, dem Gedichtband Kalendarium #4 und er Griechenland-Anthologie Kleine Tiere zum Schlachten unterwegs und liest an folgenden Orten:
15. März 2018, Bessermann, Lange Leipziger Lesenacht, Moritzbastei, Universitätsstr. 9, 23 Uhr (gemeinsam mit Daniel Ketteler und Crauss)
15. März 2018, Kleine Tiere zum Schlachten, Lyrikbuchhandlung, Kunstraum D21, Demmeringstr. 21, 24 Uhr (gemeinsam mit Elena Pallantza)
16. März 2018, Moderation, Books and beers – Verlagslesung der parasitenpresse, Textat, Erich-Zeigner-Allee 64, 20 Uhr
16. März 2018, Bessermann, UV-Lesung, Lindenfels Westflügel, Hähnelstr., 23 Uhr
17. März 2018, Kalendarium #4, Teil der Bewegung, Hochschule für Graphik und Buchkunst, Wächterstr. 11, 20 Uhr
Und wer nicht nach Leipzig kommen kann, dem sei die Lesung in Köln empfohlen:
20. März 2018, Literaturklub: Städte und Gärten mit Adrian Kasnitz und Bastian Schneider, Theater die wohngemeinschaft, Richard-Wagner-Str. 39, 20 Uhr
Leiche und Krüppel
In einer ausführlichen Besprechung beschäftigt sich Patrick Wilden in der aktuellen Ausgabe der Dresdner Literaturzeitschrift Ostragehege (1/2018) mit dem Roman Bessermann. „Es gibt regelrechte Action-Szene“ schreibt er, wenn er den Spuren der einzelnen Figuren nachgeht. Zurecht bemerkt er, wie sich die einzelnen Figuren im der Hauptfigur spiegeln. Die Gewalt zieht sich durch alle Generationen.
Plakate für Bessermann
Im März reist Bessermann nach Lüdenscheid ins Sauerland. Dort wurden dieser Tage schon die Plakate vorgestellt, eins für das Programm der VHS, eins für die Lesung am 1.3., alles als Bestandteil des 750. Stadtjubiläums. Quelle: Lüdenscheider Nachrichten
Köln Alexanderplatz
„Seine Kreuzung könnte auch in Springfield aus der Simpsons-Folge 22 Short Films about Springfield stehen, in der sich nicht nur die Geschichten der Bewohner der amerikanischen Kleinstadt kreuzen, sondern in der auch immer wieder non-lineare Erzählungen referenziert werden“, schreibt Christian Werthschulte in einer Besprechung von Bessermann für die StadtRevue. „Denn Kasnitz legt nicht nur mit seiner Erzählperspektive Fährten aus, sondern auch durch Details im Text. Für deren Entschlüsselung kann ein breites Pop-Wissen nicht schaden.“
Westeuropäisches Psychopanorama
„Die Struktur dieses ungewöhnlich konstruierten, fesselnden Romans ist episodisch“, schreibt Max Graff über Bessermann in einer Besprechung für das Luxemburger Tageblatt. „Die einzelnen Abschnitte sind meist kurz, und die schnellen Perspektivwechsel erlauben es dem Erzähler, ein bruchstückhaftes Psychopanorama einer modernen westeuropäischen Gesellschaft zu entwerfen. […] Der betont nüchterne Stil, die realtiv schmucklose, aber eindringliche Sprache und der bisweilen melancholische Ton erinnern dabei an zeitgenössische Erzähler wie Clemens Meyer.“
Nebengeschichten (1)
In seinem Schrank bewahrt Bessermann Stiefel auf, die ihn auf seinen Reisen als Kriegsreporter begleitet haben. Es sind klobige, robuste Dinger der Marke Magnum. Um sie einzulaufen, hatte er Runden durch das Naturschutzgebiet Höltigbaum gemacht, östlich von Hamburg, wo er damals gelebt hatte. Es ist ein altes Truppenübungsgelände, auf dem er für den Einsatz im Ausland trainierte. Jetzt benutzt er die Stiefel schon lange nicht mehr. Aber sie weggeben kann er auch nicht. Außer den Bildern in seinem Kopf sind die Stiefel das Einzige, was ihn an die Zeit in Afghanistan oder im Irak erinnert.
All diese Splitter
„Thematisch ernst, am Puls des Heute, mit einer aufmerksamen, nicht ganz leichten Erzählkonstruktion und in einer angenehmen, sich zurücknehmenden Sprache liest sich [der Roman] sehr gut an“, schreibt Jonis Hartmann für Fixpoetry über Bessermann. Und weiter: „Kasnitz großer Kniff liegt darin, jede Szene autark zu betrachten im Verhältnis zum Ganzen. Die wie Splitter konzipierten Perspektiven aller Figuren werden abwechselnd eingenommen“.