Gedichte in der Jackentasche

Im Sommer hatte ich eine Um­armung, der neue Gedichtband des Kölner Schriftstellers, schlägt einen ganz eigenen, lakonischen Tonfall an, hier und da einen münd­lichen Sound, zieht die Kürze weit ausholender Bildlichkeit und dich­terischer Pose vor. Es sind prägnante, visuelle, szenische Gedichte, viele ganz amerikanisch auf der Straße angesiedelt wie ‚Brixton‘ oder ‚Sie kamen direkt aus dem Doku-Kanal‘. Obst und soziale Medien, Wetter-Apps und Instagram wandern durch die Verse, und immer wieder liest man von Beziehungen und der Sehnsucht nach Intimität, die sich nicht einlösen lässt, denn ich will jetzt küssen / und du willst jetzt nicht. Ich will ins Meer springen / und du willst jetzt nicht. Träumte ich, dir aus Istanbul zu schreiben? demons­triert aber auch, wie kunstvoll gebaut die scheinbar beiläufigen Gedichte sind, wie genau kalkuliert ihre Zeilensprünge. Und manchmal gelingt das Zusammensein eben doch, wie im Jackentaschen-Gedicht: ‚In meiner Jackentasche steckt ein Park / in dem wir manchmal laufen / (…) wenn du deine Hand / in meine Jackentasche steckst‘, schreibt Paul Jennerjahn in einem wunderbaren Portrait über Herrn K. und seinen neuen Gedichtband. In ganzer Länge kann man den Text nun in der aktuellen Ausgabe der Kölner StadtRevue (5/23) und auf der Homepage lesen.

Die nächsten Lesungen von Herrn K. in Köln sind am 30. Mai in der Pflanzstelle (gemeinsam mit Bo Franke, Anna Pia Jordan-Bertinelli und Jonas Linnebank) und am 31. Mai in der Agnes-Buchhandlung (gemeinsam mit Tobias Schulenburg).

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Coming soon … order now!

Ende Februar, Anfang März erscheint der neue Gedichtband Im Sommer hatte ich eine Umarmung von Herrn K., bis zum 28. Februar kann man ihn zum Subskriptionspreis von 10,- € vorbestellen, danach kostet er 14,- €. Umfang ca. 90 Seiten. Vorbestellungen direkt bei der parasitenpresse.

Ciudades menguantes / Schrumpfende Städte

Große Freude im Hause K.: Mit Ciudades menguantes, der spanischen Übersetzung von Schrumpfende Städte liegt nun der zweite Gedichtband von Herrn K. auf Spanisch vor. Die Übersetzung besorgte Pablo Jofré, der auch schon Fracasos felices (Glückliche Niederlagen) übertragen hatte. Erschienen ist das Buch nun in einer zweisprachigen Ausgabe bei Amargord Ediciones in Madrid, in der Reihe Fragmentaria, die der Dichter Luis Luna herausgibt.

Krišjānis Zeļģis: Wilde Tiere

Nach den Übersetzungen für die Anthologien Kleine Tiere zum Schlachten und Was es bedeuten soll, hat Herr K. in den vergangenen Monaten den Gedichtband Wilde Tiere des lettischen Dichters Krišjānis Zeļģis übersetzt, der jetzt in der parasitenpresse erscheint. Die Texte sind kleine unterkühlte Beobachtungen des Alltags oder von Beziehungsszenen, die immer wieder einen schönen Plot Twist haben.

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Literaturklub bei Bücheratlas

Martin Oehlen war mit seinem Literatur-Blog Bücheratlas zu Gast im Literaturklub und berichtet über den Abend mit Christoph Danne, Arnold Maxwill, Hendrik Liersch und Herrn K. sowie den Verlagen Corvinus Presse und parasitenpresse.

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Portrait bei Ostragehege

Ein ausführliches Portrait über Herrn K., seine Arbeit als Schriftsteller und Verleger ist in der neusten Ausgabe der Dresdner Literaturzeitschrift Ostragehege (93/2019) enthalten. Der deutsch-polnische Schriftsteller Artur Becker stellt die parasitäre Nützlichkeit beider Funktionen vor. Da es ja noch eine Geschichte mit offenem Ausgang ist, bricht der Text mitten im Satz ab und lässt viel Weiß frei. Dort können Sie weiterschreiben.

Kalendarium #5

Vier Teile des Langzeitprojekts Kalendarium von Adrian Kasnitz sind bereits erschienen, nun folgt der fünfte Teil. Kalendarium #5 versammelt 31 Gedichte für jeden Tag des Monats Mai. Es fragt nach dem Status von Freundschaft, begibt sich auf die Wiesen und in die Biergärten voller Liebe und Verlangen. Sucht das Meer, findet Wüste. Schleckt Eis, trinkt Sirup und Smoothie. Möchte mit Rhabarberstengeln peitschen. Geht auf Konzerte, in Büsche. Wartet am Bahnhof. Wartet darauf, dass du herauskommst.

Neben den 31 Gedichten enthält das Buch vier Collagen des Autors. Das Lektorat besorgte diesmal Bastian Schneider. Die graphische Gestaltung stammt wie immer vom Kölner Büro Kikkerbillen. Erschienen ist es in der parasitenpresse.

Adrian Kasnitz: Kalendarium #5. Gedichte, 44 Seiten, Preis: 10,- € – ab sofort lieferbar

Cover Kalendarium #5

Bessermann in der Hotlist

Der Launenweber Verlag hat Bessermann ins Rennen um die Hotlist geschickt. In diesem Jahr nehmen 184 Verlage an dem Preis der unabhängigen Verlage teil. Ein mehrstufiges Verfahren führt zum Sieger. Zuerst wählt die Jury 30 Titel aus den Einsendungen aus, dann ist das Publikum dran und kann online drei Titel auf die Shortlist wählen, die übrigen sieben bestimmt die Jury. Auch wer Sieger ist bleibt Jury-Sache. Also, Herr K. würde sich zunächst einmal über einen Platz auf der Longlist freuen. Dann würde ihn der Verlag mit einem Kasten sardischen Ichnusa-Bier beglücken, dem Lieblingsbier von Laura* aus dem Roman.

(*Über weitere Nebengeschichten des Romans erfahrt ihr / erfahren Sie demnächst mehr.)

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Neuigkeiten von Bessermann (3)

Endlich ist er da, der neue Roman Bessermann von Herrn K. Er liegt nicht nur hier auf dem Küchentisch, sondern ist jetzt überall lieferbar, findet bald den Weg in die Buchhandlungen und auch zu Euch / Ihnen!

Erschienen ist der Roman im Kölner LAUNENWEBER Verlag. Die nächste Lesung findet am 25.5. in der Berliner Lettrétage statt. Kathrin Bach und Herr K. lesen aus dem Buch. Mladen Gladić stellt die Fragen und moderiert.

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Reise, Chile, Furia del libro

Der zweite Teil meiner Reise führte mich per Bus von Buenos Aires nach Santiago de Chile. Es ging stundenlang durch die Pampa, dann an der Universitäts- und Weinstadt Mendoza vorbei hoch in die Anden. Die Grenzstation liegt auf ca. 3500 m und wird vom Aconcagua, dem höchsten Berg Südamerikas (6962 m) überragt.

Im sehr zentral gelegenen Santiagoer Kulturzentrum GAM fand nun zum 10. Mal die Furia del libro statt, eine viertägige Buchmesse unabhängiger Verlage. Gegründet von einem Zusammenschluss mehrerer Editionen nehmen mittlerweile ca. 150 Aussteller teil, die  Romane und viel Lyrik aber auch Graphic Novels und Comics verlegen. Mein chilenischer Verlag Ediciones Das Kapital ist einer dieser Gründungsverlage und hatte mich eingeladen, mein Buch Fracasos felices dort vorzustellen. Aus deutscher Perspektive ist diese unabhängige Buchmesse aus zwei Gründen von besonderer Bedeutung: Zum einen ist mir – in dieser Größenordnung – keine von den Verlagen selbstorganisierte Buchmesse in Deutschland bekannt. Zum anderen erfreute sie sich über alle Tage einem sehr regen Zuspruch. Das Publikum strömte herbei, weil die Bücher ohne Buchpreisbindung direkt vom Verlag deutlich billiger zu haben waren als in den Buchhandlungen. Außerdem gab es ein Rahmenprogramm mit Lesungen, Autoren-Gesprächen, Workshops und Konzerten. Das Publikum war jung, an neuer Lyrik und Prosa sowie linksgerichteter Politik und Geschichte interessiert – so dass eine sehr angenehme Atmosphäre vorherrschte, die zu Gesprächen einlud. Meine Lesung und das anschließende Gespräch fanden dann im deutsch-spanisch-englischen Mischmasch statt. Als einzigem europäischen Vertreter wuden mir meine beschränkten Sprachkenntnisse nachgesehen. Rund um die Buchmesse traf ich auf sehr freundliche und neugierige Dichterkollegen, die an einem Austausch sehr interessiert sind. Wer weiß, welche Projekte sich in der Zukunft daraus entwickeln. Meinen Begegnungen in Südamerika werden weitere literarische Korrespondenzen folgen.

Zum Schluss ein Gedicht des in Valparaíso lebenden Dichters Enrique Winter (in meiner Übertragung):

Glättet die Fuchsschwanzschwingen

mit Nägeln im Gefieder

*

und verschenkt sie

bei diesem Candlelightdinner

*

dann die rote

Schwellung der Scheide

und der Klinge

*

das eingerissene Tuch