„Unscheinbar beginnen die Gedichte von Adrian Kasnitz meist – und dann ist man auf einmal mittendrin: in einem Thema, einer (Ehr)Furcht, einer existenziellen Zerrissenheit oder, auch, in einem Sud aus Gefühlen, edlen und niederen, nur dass sie bei Kasnitz nicht in diesem Sinne gewertet werden, sondern einfach gegenwärtig sind. Umtriebig sind diese Gedichte – die lyrischen Ichs treibt vieles um. Und Triebe, obgleich nicht plump als Zugpferd missbraucht, als Neonschild angebracht, spielen eine nicht unbedeutende Rolle“, schreibt Timo Brandt über Im Sommer hatte ich eine Umarmung in einer Besprechung bei Lyristix.
Und weiter: „Man weiß in der Folge nie genau, wo man landet, wenn man die Texte betritt; ob die nächsten Verse einen Ort der Reflexion oder sogar der Besinnlichkeit darstellen oder ob man sich flugs außerhalb der (eigenen) Komfortzone(n) wiederfindet. Denn diese Texte nehmen das Blatt nur vor den Mund, um ihm den Geruch des Lebens – Aroma, Note, Pheromone, Mief, Gestank? – einzuhauchen. […] Stellenweise hat mich Kasnitz neustes Buch regelrecht begeistert. Die ambivalent austarierten und dennoch enormen Energien in den Gedichten, die Stimmungen von unterschiedlicher Dichte und Coloeur, die tiefe (Un)Ruhe, die manchmal aus ihnen aufsteigt, sie (und die Leser*innen) einhüllt, das alles sorgt für ein sehr eindringliches Leseerlebnis.“
