Jazra Khaleed: Requiem für Homs

Um das Jahr zu vervollständigen: Bereits im Mai ist das Langgedicht Requiem für Homs des griechischen Dichters Jazra Khaleed erschienen. In acht Gesängen beschreibt er den syrischen Bürgerkrieg, die Kriegsverbrechen und Gräuel (in teils drastischen Bildern), die zur Zerstörung der Stadt Homs führten. Sein Mitgefühl ist auf Seiten der Bewohner:innen der Stadt, in deren Namen er Anklage gegen die kriegstreibenden Parteien führt, aber auch das Versagen der internationalen Staatengemeinschaft benennt: „Oh Menschheit, betrachte diese Stadt!“. Es ist ein eindringliches Antikriegs-Gedicht, das nun in der Übersetzung von Wassiliki Knithaki und Herrn K. auf Deutsch vorliegt und in der parasitenpresse erschienen ist. Die Übersetzung wurde durch das Extensiv-initiativ-Programm des Deutschen Übersetzerfonds gefördert.

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Kalendarium #8

Im achten Teil des Kalendariums von Herrn K. essen wir Brombeeren, Feigen und Gurken, riechen wir Lavendel und Fell. Wir reisen, zelten, gehen baden. Wir bekleckern uns, holen uns aufgeschürfte Haut und treiben in Plastik. Wir müssen Ausreden finden und Geständnisse machen. All diese Dinge, die man im August tut und die sich wie Staub auf Oberflächen legen, bis ein Regen auf sie prasselt.

„Mehr als Stein ist hier nicht / Stein, auf dem du ausruhst / dir den Knöchel brichst / aufritzt die Haut // nur die Zikaden begleiten dich / sie fallen in ihren nimmer / müden Gesang / lachen dich aus“.

Neben den Gedichten enthält das Buch wieder vier Collagen des Autors. Das Lektorat besorgte diesmal Wassiliki Knithaki. Die graphische Gestaltung stammt wie immer vom Kölner Büro Kikkerbillen.

Adrian Kasnitz: Kalendarium #8. Gedichte, 44 Seiten, Preis: 10,- € – ist ab sofort bei der parasitenpresse lieferbar

Übersetzungen aus dem Griechischen

Für den Versopolis beim Hausacher LeseLenz sind neue Übersetzungen aus dem Griechischen entstanden. Es sind zehn Gedichte von Yorgos Alisanoglou, die Herr K. zusammen mit Wassiliki Knithaki übersetzt hat. Und in der ersten Nummer von Transletter, einer Zeitung zum Übersetzen von Ausreißer, Lichtungen und Perspektive ist das Gedicht Der Krieg kommt von Jazra Khaleed im Original und Übersetzung abgedruckt worden. Eine Übersetzung des Langgedichts Requiem für Homs von Khaleed ist in Arbeit.

Grand Tour

In der großen europäischen Gedicht-Sammlung Grand Tour. Reisen durch die junge Lyrik Europas von Federico Italiano und Jan Wagner, die gerade im Hanser-Verlag erscheint, findet sich auch das Gedicht Die Füchsin von Katerina Iliopoulou, in der gemeinsamen Übersetzung von Wassiliki Knithaki und Herrn K. (aus der Griechenland-Anthologie Kleine Tiere zum Schlachten). Das freut uns natürlich sehr.

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Kleine Tiere zum Schlachten

Lange hat es gedauert, aber nun ist sie fertig: unsere Anthologie Kleine Tiere zum Schlachten. Neue Gedichte aus Griechenland. Sie stellt 29 griechische Dichter*innen mit jeweils zwei Gedichten in Übersetzung vor. Wie vielfältig und reichhaltig die neue griechische Dichterszene ist und welche Breite an Themen sie bearbeitet, zeigt dieses Buch. Auf der einen Seite behandelt sie die finanzielle und gesellschaftliche Krise, auf der anderen Seite ist aber auch ein ästhetischer Aufbruch zu spüren, eine Erneuerung, die sowohl Traditionslinien wie neue Sprech-/Schreibweisen vereinigt.

Mit Gedichten von Dimitris Allos, Vassilis Amanatidis, Orfeas Apergis, Iana Boukova, Thodoris Chiotis, Nikos Erinakis, Phoebe Giannisi, Anna Griva, Giorgos Hantzis, Katerina Iliopoulou, Panayotis Ioannidis, Jazra Khaleed, Patricia Kolaiti, Tonia Kosmadaki, Dimitra Kotoula, Christos Koukis, Dimitris Leontzakos, Pavlina Marvin, Dimitris Melicertes, Iordanis Papadopoulos, Dimitris Petrou, Eleni Philippou, Stamatis Polenakis, Thodoris Rakopoulos, Lenia Safiropoulou, Kiriakos Sifiltzoglou, Danae Sioziou, Yannis Stiggas und Maria Topali.

Herausgegeben und übersetzt von Wassiliki Knithaki und Adrian Kasnitz. Mit Gast-Übersetzungen von Marina Agathangelidou, Christina Borkenhagen, Rainer Maria Gassen, Dirk Uwe Hansen, Jorgos Kartakis, Elena Pallantza / LEXIS, Michaela Prinzinger, Lenia Safiropoulou und Maria Topali.

Erschienen in der parasitenpresse, wo sie auch erworben werden kann.

Kleine Tiere zum Schlachten. Neue Gedichte aus Griechenland, hg. v. Wassiliki Knithaki und Adrian Kasnitz, 116 Seiten, 15,- €

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